Sonntag, 30. November 2014

Heilkräuter für Pferde

Natürlich kann man Heilkräuter auch bei Pferden (und anderen Pflanzenfressern) anwenden, das ist sogar zu empfehlen, da unsere heutigen Wiesen sehr Eiweißhaltig aber mager sind. Das führt bei vielen Pferden zu Hufrehen und Mangelerscheinungen, deswegen sollten Pferden ungefähr 20-40g (entspricht bei Kräutern einer guten Handvoll, bei frischen Kräutern zwei) Kräuter zu gefüttert werden. Pferde reagieren meistens sogar noch besser auf Kräuter als wir Menschen, weil ihre Verdauung viel mehr da drauf ausgelegt ist viele Inhaltsstoffe aus Pflanzen herauszuholen. Das bedeutet aber auch, dass sie auf nicht so verträgliche Pflanzen viel empfindlicher reagieren, weswegen große Vorsicht geboten ist.
Verfüttern kann man die Kräuter entweder frisch oder getrocknet und in ein wenig Wasser eingeweicht. Man kann allerdings auch einen starken Tee kochen und dieses über das Futter geben. Nach ungefähr sechs Wochen sollten die Kräuter jedoch wieder abgesetzt oder geändert werden, damit kein Gewöhnungseffekt Eintritt und auch mögliche Nebenwirkungen verhindert werden.
Hier habe ich einmal die Wichtigsten "Pferdekräuter" mit ihrer Wirkung zusammengestellt:

Brennnessel:
- entgiftend, harntreibend
- beruhigend
- gegen Allergien, Juckreiz, Ekzeme

Löwenzahn:
- mit Wurzel verfüttern
- gut für die Verdauung
- unterstützt Leber und Nieren

Tausendgüldenkraut:
- bei Appetitlosigkeit
- gegen Erschöpfung
-  gut für das Immunsystem
- fördert die Verdauung
- entzündungshemmend
Wichtig! Das Tausendgüldenkraut steht unter Naturschutz und darf nicht in freier Natur gesammelt werden!

Hagebutte:
- entzündungshemmend
- enthält viel Vitamin C
- bei steifen Gelenke
- Stoffwechsel und Immunsystem unterstützend

Thymian:
- bei Husten, schleimlösend
- antibakteriell
Vorsicht kann bei hoher Dosis zu Koliken führen!

Baldrian:
- Gegen Anspannung und Nervosität
- sollte nie dauerhaft gegeben werden

Mittwoch, 26. November 2014

Schüsslersalze

Schüsslersalze sind natürlich keine Heilkräuter, jedoch stellen sie einen wichtigen Teil der altanativen Heilkunde da. Die Salze wurden von Dr. Schüssler entwickelt und gingen aus der Homöopathie hervor. Er selbst entwickelte 12 Stück, seine Schüler ergänzten später noch weitere 15.
Schüsslersalze sind Mieralien, die auch natürlich im Körper vorkommen und so dessen Funktion unterstützen. Ihre Wirkungsweise beruht auf der Annahme, dass viele Krankheiten durch ein Ungleichgewicht der Mineralien in den Zellen verursacht werden und mit der Einnahme der Salze soll dieses wieder hergestellt werden.
Damit man leichter den Überblick über die Salze behält werden diese meistens nur mit einer Nummer statt ihres Namens bezeichnet. Zusätzlich zu der Nummer gibt es auch noch die Markierungen D3, D6 und D12, welche die Konzentration der Mineralien angeben, je höher die Zahl desto geringer die Wirkstoffmenge. Schüssler selbst bevorzugte D6, letztendlich ist die zu bevorzugende Konzentration aber davon abhängig, wie gut die Mineralien vom Körper aufgenommen werden und ob die Krankheit akut oder chronisch ist.
Man kann die Schüsslersalze jedoch nicht nur einnehmen, sondern auch in Salben verarbeiten, damit sie über die Haut aufgenommen werden. Dafür werden ein paar Tabletten einfach zermörsert und der Salbe ganz zum Schluss zugefügt.

Hier ist eine Aufzählung der ersten zwölf Schüsslersalze und ihrer Wirkung:

Nr 1. Calcium Fluoratum:    
- Bindegewebe, Haut, Gelenke,
- macht sich gut in Hautcremes und Salben gegen Gelenkschmerzen

Nr 2. Calcium Phosphoricum   
- Knochen, Zähne

Nr 3. Ferrum Phosphoricum
- Immunsysthem
- kann man schon einnehmen wenn man merkt das eine Erkältung sich nähert

Nr 4. Kalium Chloratum
- Schleimhäute
- z.B. Halsentzündung, Husten

Nr 5. Kalium Phosphoricum
- Nerven

Nr 6. Kalium Sulfuricum
- Stoffwechsel

Nr 7. Magnesium Phosphoricum
- Muskeln
- bei Krämpfen (auch Regelschmerzen) und bei Unruhe beim Einschlafen

Nr 8. Natrium Chloratum
- Flüssigkeitshaushalt

Nr 9. Natrium Phosphoricum
- Stoffwechsel

Nr 10. Natrium Sulfuricum
- Entschlakung
- zur Ergänzung einer Frühjahreskur

Nr 11. Silicea
- Bindegewebe, Haut, Haare
- ebenfalls geeigneter Inhaltsstoff für Cremes, Salben, Haarkuren

Nr 12. Calcium Sulfuricum
- Gelenke,
Eiter

Mittwoch, 19. November 2014

Brennnessel

Wer kennt diese Pflanze wohl nicht? Für viele ist sie das Unkraut Nummer eins, da sie sehr wiederstandfähig ist und sich überall ausbreitet, stattdessen könnte sie aber auch die Heilpflanze Nummer eins sein.
Von den brennenden Stacheln sollte man sich dabei nicht abhalten. Am besten erntet man das Kraut mit Garten Handschuhen und wenn man das Kraut frisch weiter verarbeiten will sollte man die Blätter mit einem Nudelholz abreiben um die Stacheln zu zerstören. Beim Trocknen oder Kochen gehen die Stacheln von selber kaputt.
Besonders beliebt ist die Brennnessel als Frühjahrestee um den Körper zu entgiften, da sie entschlackend, blutreinigend und bildend wirkt. Da sie auch entwässernd wirkt, wird sie auch zu Blasen- und Nierentee hinzugegeben.
Früher wurde die Pflanze auf Grund ihres Giftes auch als Reiztherapie bei Rheuma eingesetzt, indem die Patienten damit geschlagen wurden. Auf Grund von Überreaktionen auf das Gift, sieht man heute jedoch davon ab.
Aber auch in der Küche kann man die Pflanze verwenden, die im Frühjahr geernteten jungen Blätter eigenen sich zum Beispiel hervorragend für Salat oder wie Spinat gekocht als Gemüse. Die Blätter enthalten viel Vitamin C und Eisen und reichern so die Nahrung an.
Ebenfalls lecker sind auch die im frühen Herbst gesammelten, nussig schmeckenden Samen der Pflanze. Man kann sie direkt verzehren, in der Pfanne rösten oder zu einer Suppe oder einem Salat dazu geben. Die Samen enthalten viele essentielle ungesättigte Fettsäuren und Proteine die für viele unserer Körperfunktionen benötigt werden. Aus diesem Grund macht die Pflanze auch schön, da sie die Haare zum glänzen bringt und die Nägel stärkt. Verarbeitet man die Samen (die Blätter eignen sich auf Grund des Vitamin C natürlich auch) in Kosmetika machen sie auch die Haut schön weich, wie das geht findet ihr hier: Kräutercremes selber herstellen
Aber auch noch mehr kann dieses Kraut für die Schönheit tun. Als Tinktur verarbeitet (in Alkohol eingelegt) hilft es gegen Haarausfall, fettige Haare und Schuppen.

Dienstag, 18. November 2014

Körperöl für den Winter

Im Winter eignet sich gut Körperöl um trockene Winterhaut zu pflegen, aus diesem Grund habe ich mir heute eins hergestellt. Es besteht leider nur zum Teil aus gesammelten Kräutern, da die Natur erstens um diese Jahreszeit nicht mehr so viel her gibt und zweitens es in der grauen Jahreszeit nichts besseres als Zitrusfrüchte gibt um die Stimmung aufzuhellen.
Verwendet habe ich:

0,5L Olivenöl:                       
-  man kann auch jedes andere Pflanzenöl nutzen

Schale von Zwei Orangen     
- der Geruch sorgt für gute Laune

Brennnesselsamen:                 
- sie enthalten viele wichtige Proteine und Fettsäuren wodurch sie sowohl von innen als auch von außen angewendet Wunder für die Schönheit bewirken

Spitzwegerichblätter:             
-  wirkt antibakteriell und verlängert so die Haltbarkeit des Öls

Kamille:                                 
- wirkt ebenfalls antbakteriell
- beruhigt gereizte Haut

Beifuß:                                  
- wirkt entspannend auf den Körper

Ätherisches Sandelholzöl:       
 - wenige Tropfen
- erwärmt den Körper, hebt die Laune

Von den ätherischen Ölen sollte man immer nur wenige Tropfen verwenden, da sie sehr hoch konzentriert sind und sonst alle anderen Gerüche überlagern würden und zu Hautreizungen führen würden.
Von den Kräutern verwende ich meistens eigentlich immer soviel wie geht. Das heißt bei frischen Kräutern so viel, dass sie gerade von dem Öl bedeckt sind und bei getrockneten Kräutern wie ich sie in diesem Fall überwiegend verwendet habe ungefähr halb so viel.

Die Orangenschale und die Kräuter werden in einem Topf auf ca. 70°C (Auf keinen Fall höher weil man meint das es dann schneller geht, dann zersetzen sich nur die Wirkstoffe!) erhitzt und zehn Minuten bei dieser Temperatur ausgezogen.
Anschließend wird das Öl vom Herd genommen und langsam abgekühlt, wenn es ungefähr Handtemperatur erreicht hat kann das ätherische Öl hinzugefügt werden, da es sich bei größerer Hitze sofort zersetzt.
Ist das Öl komplett abgekühlt kann es ab gesiebt und in Flaschen gefüllt werden, dabei eignen sich eher mehrere kleine Flaschen als eine große, da angebrochene Flaschen leichter schlecht werden.
Vor Sonneneinstrahlung geschützt gelagert hält das Öl gut ein halbes bis ein Jahr.

Freitag, 14. November 2014

Persicher Ehrenpreis

Eine der wenigen Pflanzen die man mit etwas Glück auch um diese Jahreszeit an den Feldrändern sammeln kann ist der Persiche Ehrenpreis. Trotz seiner unauffälligen Erscheinung ist er voller heilkräfte, im Mittelalter galt er aus diesem Grund als Allerweltsheil, sogar heilwirkung gegen die Pest wurde ihm nachgesagt.
Tatsächlich ist Ehrenpreistee sehr lecker (wenn man ihn nur drei Minuten ziehen lässt, sonst wird er bitter!) und wirkt zudem verdauungs- und stoffwechelfördernd, was vor allem jetzt im grauen November dem Körper gut tut.
Zudem ist die Pflanze perfekt bei Hautkranktheiten, da sie innerlich angewendet das Blut reinigt und äußerlich angewendet den Juckreiz mildert (auch bei Insektenstichen).

Im Frühling eignen sich die jungen Blätter eigentlich für die ganze Wildkräuterküche verwenden, für Salat, Suppen, Eierspeisen und vielem anderen. Aber auch die Blüten werden oft verwendet, sie eignen sich sehr gut für Sirup oder Likör, welchen man auch mit ihnen dekorieren kann, dabei sollte man jedoch darauf achten beim Ernten die Blüten nicht zu zerdrücken.

Dienstag, 11. November 2014

Kräutercremes selber Herstellen

Aus den gesammelten Kräutern und deren Wirkstoffen selber Cremes und Salben herzustellen ist natürlich ein wichter Teil der Heilkunst mit Kräutern.
Auf einem anderen Blog habe ich ein sehr schönes und vor allem einfaches Rezept zu Herstellung von Cremes gefunden:
http://www.schnu1.com/2012/08/grundrezept-fur-salben.html
Um die selbstgesammelten Kräuter in diese Creme zu bringen verwendet man einfach Kräuteröl.
Hierfür werden die zu verwendenden Kräuter mit Pflanzenöl bedeckt und auf ca. 70°C erhitzt (auf keinen Fall mehr!). Bei dieser Temperatur werden zehn Minuten lang die Wirkstoffe aus den Kräutern gelöst, danach lässt man das Öl langsam abkühlen und siebt es ab.

So kann man zum Beispiel eine Salbe aus:
Ringelblumen,
Vogelmieren,
Beinwell,
Efeu,
Johanniskraut,
 herstellen, um damit Verletzungen und Wunden zu behandeln.

Natürlich ist dies nur ein sehr einfaches Rezept, und es gibt noch sehr viel komplexere, gerade für kosmetische Cremes. Ich dachte jdédoch dies ist ein guter Anfang um mal einen Impuls zu geben aus den gesammelten Kräutern auch "richtige Arzneimittel" herzustellen.

Samstag, 8. November 2014

Frauenmantel

Der Frauenmantel ist unter Hexen auch bekannt als Frauenkraut. Diesen Namen hat er sich wirklich verdient, denn in eigentlich jeder schwierigen Phase steht dieses Pflanze uns Frauen zur Seite. Durch einen hohen Anteil des Hormons Progesteron, hilft er zum Beispiel gegen Stimmungsschwankungen während der Periode und später auch gegen weitere Wechseljahrebeschwerden.
Ein Tee aus den Blätten hat nicht nur ein angenehmes Aroma, er ist außerdem Gebärmutter entkrampfend, was während der Blutung ebenfalls hilfreich ist. Schön entspannend finde ich während dieser Zeit auch einen lange durchgezogenen Sud des Krautes in heißes Badewasser zu geben. Eine weitere Phase wo diese Pflanze uns Frauen hilft ist die Schwangerschaft, da sie die Milchbildung fördert. Aber auch gegen weitere "Frauenbeschwerden" außerhalb von hormonbedingten Beschwerden ist mit dieser Pflanze ein Kraut gewachsen. Der Tee unterstützt nämlich die Elastizität der Blutgefäße und wirkt so zum Bespiel der Bildung von Krampfardern entgegen und hilft auch gegen Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen.
Aber was wäre der Frauenmantel denn für ein Frauenkraut, wenn es nicht auch etwas für die Schönheit tun könnte?
Die Blätter des der Pflanze sondern nachts Kondensfüssugkeit ab, die sich unten in den leicht Trichterförmigen Blättern sammelt.
Wer sich die Mühe macht, in der Morgendämmerung aufzustehen und die Tropfen einzusammeln kann damit sein Gesicht klären, für eine frische und junge Haut.

Dienstag, 4. November 2014

Echtes Johanneskraut

Das echte Johanneskraut erkennt man an den durchsichtigen Punkten auf den Blättern, die fast wie kleine Löcher aussehen. Zu dieses "Löchern" gibt es auch ein alte Geschichte:

 
Es heißt irgendwann war ein Bauer abends nach getaner Arbeit auf dem Weg vom Feld nach Hause, als er das Johanniskraut am Wegrand blühen sah. Weil es so schön gelb war pflückte der Bauer einen kleinen Strauß und steckte ihn sich an den Hut. Kurz darauf begegnete er dem Teufel, der sich schon freute ein ahnungsloses Opfer gefunden zu haben. Das Johanniskraut gilt jedoch schon seit urzeiten als Teufels- und Zauberkraut und aufgrund der Magie des Straußes an dem Hut des Bauern konnte der Teufel ihm nichts tun. Als der Teufel dies erkannte, wurde er so sauer, dass er mit seinen Krallen nach den Blättern des Johanniskrautes schlug und seit dem trägt das Johanniskraut diese Punkte als Narben.


 Ob das Johanniskraut wirklich gegen das Böse hilft und Zauberkräfte hat ist natürlich eine Glaubensfrage, wozu ich auch nicht Stellung nehmen will, fakt ist jedoch, dass es sich um eine ganz besondere Pflanze handelt.
Die Blüten dieses Krautes sind zwar gelb, beinhalten jedoch auch roten Farbstoff. Ein weiteres Merkmal um dieses Pflanze eindeutig zu identifizieren ist also die Blüten zwischen den Findern zu zerreiben, färbt sich der Pflanzenmatsch rot handelt es sich um das echte Johanniskraut. Diese färbende Eigenschaft lässt sich auch nutzen um Tinkturen oder Öle rot zu färben.
Das rot gefärbte Johanniskraut Öl, ist in der Heilkunde vor allem für seine wundheilende Wirkung bekannt und wird hergestellt, indem die Blüten in heißem Öl ausgezogen werden. (Hinweise hierzu auf der Seite über die Weiterverarbeitung der Kräuter) Das Öl kann man eigentlich auf alles von gereitzter Haut bis zu offenen Wunden geben, um die natürliche Wundheilung und die Gewebeerneuerung zu fördern. Bei der Anwendung dieses Öls, sollte die behandelte Haut jedoch unbedingt danach vor Sonneneinstrahlung geschützt werden, da sich sonst die Haut verfärben kann ( ich spreche aus Erfahrung).
Ein weiteres Zeichen dafür, dass Johanniskraut gegen das Böse hilft ist, dass es anscheinend gegen Depressinonen hilft. Zwar ist dies nicht ganz bewiesesn, aber ein bisschen Glaube an die Kräuter muss ja sein. Die Behandlung ist jedoch wohl nur wirksam, wenn über mindestens drei Monate täglich eine Tasse Tee aus dem Kraut getrunken wird.
Bewiesen ist jedoch, dass das Kraut verdaurungsfördernd und beruhigend wirkt, also lohnt sich ein Likör daraus auf jeden Fall.