Dienstag, 27. Januar 2015

Die Lehre der Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen war eine Nonne und Heilkundige des 12. Jahrhunderts, die ein oder zwei Bücher zur Heilkunde verfasst haben soll. Heute sind jedoch nur  noch abgeänderte Überlieferungen, die ca. 100 Jahre nach ihrem Tod entstanden und unter dem Namen "Physika" bekannt sind, erhalten und keine Originalabschriften.
In ihrer Lehre orientiert sich Hildegard eher an einem theologischen Weltbild, was aufgrund ihres Hintergrundes wohl kein Wunder ist. Für sie stehen alle Individuen, also alle Menschen, Tiere, Pflanzen und sonstige Lebewesen in einem in Gott begründeten und geordneten Ganzen im Zusammenhang mit einander. Aus dieser Ansicht, ergibt sich ein komplett in sich geschlossenes Weltbild, wo alles einander beeinflusst.
Aus diesem Grund kann die Heilkunde aus Hildegards Sicht nie nur rein Naturwissenschaftlich betrachtet werden, da für sie Gesundheit die Folge eines Lebens im Einklang mit Gott und der Schöpfung ist und unsere Genesung von Gottes Willen abhängt.
 Bei dieser Lehre, ist es meiner Meinung nach gar nicht wichtig, das man Christ ist, da für mich die Gesamtaussage ist, dass Gesundheit von einem Leben im Einklang mit der Welt, anderen Geschöpfen und vielleicht den Göttern an die man glaubt, abhängt. Dies greift wiederum auch die Meinung der Antroposophen auf, welche vertreten, dass alles mit einander im Zusammenhang steht und Krankheit aus einem Ungleichgewicht entsteht, was bei der Heilung wieder hergestellt werden muss. Des weiteren denke ich, das uns allen klar ist, dass Hildegard von Bingen recht damit hat, das Genesung nicht nur von Medikamenten, sondern auch von dem Glauben an die Gesundung und einer liebevollen Pflege abhängig ist.
Ein weiterer wichtiger Begriff aus Hildegards Heilkunde, ist die "Grünkraft" (viriditas) der Pflanzen, also die grüne Farbe der Blätter, die für sie Gottes Wille alles gedeihen zu lassen symbolisiert und so ein Band zwischen Schöpfung und Schöpfer darstellt. Diese göttliche und heilsame Lebenskraft überträgt sich dann bei Verwendung auf dem Menschen.


Das Besondere an den Lehren der Hildegard von Bingen ist, dass viele ihrer Anwendungen von Pflanzen heute wissenschaftlich bestätigt sind, und in der Modernen Heilkunde selbst von konventionellen Ärzten verwendet werden. So wird Schafgarbe und Beinwellkraut, was sie damals schon bei Verletzungen empfahl heute noch als Wundheilmittel eingesetzt und auch Hagebuttentee verwenden wir heute noch gegen Erkältungen. Der einzige Unterschied ist, dass wir die Wirkung der Pflanzen heute anders begründen können, zum Beispiel, mit dem hohen VitaminC-gehalt der Hagebutten. Die Wissenschaft bestätigt also langsam, dass was schon lange erfolgreich verwendet wird.
So ist es wohl kein Wunder, dass heute noch viele Leute eine hohe Meinung selbst von den Rezepten der Hildegard von Bingen haben, die noch nicht bestätigt sind und es lohnt sich auf jeden Fall sich mit ihren Rezepten auseinander zu setzen und selbst zu urteilen.
Mein persönlicher Lieblingstipp von ihr ist ein Öl, in dem Apfelblütenknospen angesetzt wurden gegen Kopfschmerzen und Migräne.

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